Aus Deutschland ist derzeit das Vorkommen von über 7.300 Schmetterlingsarten (Lepidoptera) bekannt. Bereits seit den 1970er Jahren werden Rote Listen der Schmetterlinge veröffentlicht. Viele Arten stellen gute Indikatoren für den Zustand von Lebensräumen dar und sind daher besonders wichtig für Planungsprozesse und bei der praktischen Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen. Aufgrund des enormen Artenrreichtums bei den Schmetterlingen, einer umfangreichen Expertenszene und einer fehlenden Gesamtkoordination konnte aktuell keine einheitliche Rote Liste veröffentlicht werden. Stattdessen erschienen 2011 fünf getrennte Teillisten zu Tagfaltern, Eulenfaltern, Trägspinnern und Graueulchen, zu spinnerartigen Faltern, Spannern und Zünslerfaltern. Die vorbereitenden Arbeiten für die Rote Liste der Schmetterlinge 2020 werden am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe geleitet.
Laufzeit: Dezember 2013 bis Dezember 2014
Kontakt: Axel Steiner
Eine aktuelle Synopse der deutschen Schmetterlingsvorkommen mehr...
Seit der Veröffentlichung des Verzeichnisses der Schmetterlinge Deutschlands (Gaedike & Heinicke 1999) gibt es keinen zusammenfassenden Überblick über Schmetterlingsvorkommen in Deutschland. Nun wird eine Neuauflage des Verzeichnisses angestrebt, um das notwendige Basiswissen zum Vorkommen von Arten für die Erstellung der Roten Liste 2020 zusammenzutragen. Das Projekt überarbeitet dafür zunächst die Taxonomie für die Gruppe der Großschmetterlinge, zu der aktuell ca. 1.550 Arten gezählt werden. Anschließend werden die neuesten Informationen zum Vorkommen der Arten in den Bundesländern zusammengetragen. Zusammen mit aktualisierten Daten der Kleinschmetterlinge soll 2015 die zweite Auflage des Standardwerks „Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands“ veröffentlicht werden.
Weitere Ziele des Projekts mehr...
Zur Vorbereitung der Roten Liste der Schmetterlinge Deutschlands 2020 wird zudem ein Vorschlag zur strukturellen Neu-Organisation eines Experten-Netzwerkes auf Bundesebene erarbeitet. Die Gruppierung der Experten sowie deren Einordnung im Netzwerk stellt gleichzeitig die Grundlage für die Entwicklung einer Neukonzeption der Zusammenführung und Nutzung von Schmetterlingsdaten auf Bundesebene dar.
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