Vorbereitung der Roten Listen der Amphibien und Reptilien 2020

In Deutschland kommen 13 Reptilien- und 22 Amphibienarten vor. Davon gilt zur Zeit fast die Hälfte als gefährdet. Vorkommmen von Amphibien und Reptilien sind wichtige Indikatoren und für viele Planungsprozesse in der Landschaft unverzichtbar. Derzeit fehlt jedoch ein aktueller bundesweiter Überblick über die Vorkommen.
 

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e.V.), speziell die Arbeitsgruppe Feldherpetologie und Artenschutz, trägt in diesem Teilprojekt bundesweit Daten zu Amphibien- und Reptilienvorkommen in einer einheitlichen Datenbank zusammen. Als Ergebnis stehen der Öffentlichkeit ab 2015 ein digitaler Atlas mit Verbreitungskarten und ein Portal mit umfangreichen Informationen zu Amphibien und Reptilien im Internet zur Verfügung. Die Datenbank bildet die Grundlage für die Erstellung der Roten Listen 2020.

 

Webportal und Digitaler Atlas - Mit einem Mausklick sehen, wo die Rotbauchunke lebt     mehr...

Das neue Webportal bietet umfangreiche Informationen zu Amphibien und Reptilien in Deutschland. Sie wollen z.B. mehr über die Rotbauchunke, ihre Eigenschaften, Gefährdung und Schutzmaßnahmen wissen? Dann konsultieren Sie die Artensteckbriefe. Oder Sie wollen wissen, wo die Rotbauchunke in Deutschland vorkommt? Dann finden Sie über das Portal die aktuelle Verbreitungskarte.

Ab Mitte 2014 wird der aktualisierte Verbreitungsatlas direkt über das Portal erreichbar sein. Bis dahin finden Sie an der Stelle die derzeit verfügbaren Verbreitungskarten (Günther, Stand 1996) zur Ansicht. Der digitale Atlas wird im nächsten Jahr nicht nur Informationen zu verschiedenen Zeitabschnitten liefern, er wird die Vorkommen auch 4mal genauer als bisher, d.h. auf Basis von Messtischblatt-Viertelquadranten (Rasterfelder von ca. 5 x 5 km Kantenlänge), wiedergeben. Neben der Ansicht ist auch eine Download-Funktion für die dargestellten Karteninhalte vorgesehen.

 

Grundlage - Die enge Kooperation aller Beteiligten bundesweit     mehr...

Die wichtigste Voraussetzung für den digitalen Atlas und zugleich für die Roten Listen 2020 ist eine aktuelle deutschlandweite Datenbasis zu Vorkommen von Amphibien und Reptilien. Dafür erarbeitet und schließt das Projekt Kooperationsvereinbarungen mit den beteiligten Datengebern und führt so die aktuellsten Funddaten von Vereinen, Landesäntern und aus dem BfN in einer Datenbank zusammen. Hierbei müssen auch inhaltliche und technische Herausforderungen angegangen werden, z.B. die einheitliche Verortung der Fundpunkte, die Aggregation von Fundpunktmeldungen auf die Darstellungsebene von Messtischblatt-Viertelquadranten oder die Vermeidung von Mehrfach-Einträgen in der Datenbank, weil derselbe Datensatz von mehreren Datengebern eingeht.

 

Wie geht's weiter?      mehr...

Nach Ablauf dieses Vorbereitungsprojekts für die Roten Listen der Amphibien und Reptilien 2020 stellen sich Ende 2014 weitergehende Fragen: Wie kann auf den Stand des Atlas aufgebaut werden? Ist es z.B. möglich, ein zentrales Eingabe-Tool für Funddaten im Internet anzubieten? Wie soll die Rote-Liste-Erstellung 2020 koordiniert werden? Ist die Vorbereitung und Koordination via Dachverband, wie im Falle der DGHT e.V., auch für andere Artengruppen zu empfehlen? Sollten die aktualisierten Verbreitungskarten bzw. die dazugehörigen Daten international zur Verfügung gestellt werden, z.B. für den New Atlas of Amphibians and Reptiles of Europe (NA2RE) und über das Portal GBIF (Global Biodiversity Information Facility)?

comments