Regenwürmer (Lumbricidae) sind wichtige Ökosystemdienstleister im Boden. Durch die Zersetzung organischer Substanzen tragen sie maßgeblich zur Bodenfruchtbarkeit bei und verbessern durch ihre Gangsysteme den Gas- und Wasserhaushalt. Bislang war weder genau bekannt, wie viele Regenwurmarten in Deutschland vorkommen, noch, welche Arten und Bestände gefährdet sind.
In einem einjährigen Forschungsprojekt widmete sich Dr. Ricarda Lehmitz vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz gemeinsam mit zahlreichen Experten der Erstellung der ersten Roten Liste der Regenwürmer. Für den gesamtdeutschen Raum ist dies gleichzeitig der erste Versuch, eine Referenzliste und Rote Liste für eine überwiegend im Boden lebende Artengruppe wirbelloser Tiere zu erstellen. Das Projekt dient darüber hinaus als Testfall, um Informationen über den Aufwand und die Voraussetzungen für die Erstellung grundsätzlich neuer Roter Listen zu gewinnen.
Die erstellte Rote Liste der Regenwürmer wird voraussichtlich 2014 als Teil der Veröffentlichung "Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands" in der Reihe Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (Band 4) erscheinen.
Eine Kurzfassung des Projekt-Abschlussberichtes finden Sie hier.
Kontakt: Dr. Ricarda Lehmitz, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz
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