In Deutschland gibt es weit über 3000 verschiedene Arten von Farn- und Blütenpflanzen. Knapp ein Drittel der Arten wurde in den 1990er Jahren als gefährdet eingestuft. Eine aktualisierte Rote Liste soll 2015 durch das Bundesamt für Naturschutz veröffentlicht werden. Und schon jetzt beginnen die Vorbereitungen für die Rote Liste 2020!
Laufzeit: Dezember 2013 — April 2015
Kontakt: Henrike Möhler
Viele Arten, viele Akteure und viele taxonomische Sichten mehr...
Die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands ist eine besondere Herausforderung! Nicht nur die erstaunliche Artenvielfalt macht die Gefährdungseinschätzung in dieser Gruppe besonders komplex. Um aktuelle Daten zum Vorkommen aller Pflanzenarten zusammenzutragen, gilt es eine Vielzahl von Experten in den Prozess einzubinden – vom einzelnen Spezialisten über Vereine, Landesämter bis hin zu Forschungs- und Sammlungseinrichtungen. Gleichzeitig müssen sich alle Beteiligten aber auf eine einheitliche Bezeichnung der Arten (Taxonomie) festlegen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Ein digitaler Atlas bildet die Grundlage mehr...
Seit Dezember 2013 gibt es den aktuellen Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Zahlreiche Akteure haben in den vergangenen Jahren unter Leitung des Netzwerks Phytodiversität Deutschlands (NetPhyD e.V.) die aktuellsten Daten zum Vorkommen von Arten in digitaler Form zusammengetragen. Die für die Zusammenarbeit geschaffene Plattform www.deutschlandflora.de macht dieses Wissen im Internet für jedermann verfügbar. Der digitale Atlas bildet die Grundlage für die Erstellung der Roten Liste 2014, denn: Nur wer weiß, wo eine Pflanzenart aktuell vorkommt und dies mit alten Verbreitungskarten vergleicht, kann auch sagen, ob diese Art bei uns in Deutschland gefährdet ist. Neu ist 2014, dass die Gefährdungseinschätzung von den Experten erstmals direkt online über deutschlandflora.de eingegeben werden kann. Auch für die Rote Liste 2020 soll die Internetplattform genutzt und bis dahin gezielt verbessert werden.
Die Aufgaben im Projekt mehr...
Die Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin (ZE BGBM) arbeitet in diesem Projekt eng mit dem Netzwerk Phytodiversität Deutschlands (NetPhyD e.V.) zusammen. Als Vorbereitung auf die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen 2020 soll einerseits ein Konzept entwickelt werden, um die Datengrundlagen, speziell für mittelhäufige Arten (z.B. den Bärlauch Allium ursinum L.) zu verbessern. Im Projekt wird für diese Arten ein Monitoring-Programm entwickelt und getestet. Außerdem soll im Rahmen des Vorhabens die Zusammenarbeit und der Datenaustausch zwischen deutschlandflora.de, Ehrenamt und Behörden verbessert werden. Gleichzeitig finden technische Weiterentwicklungen an deutschlandflora.de statt, sodass in Zukunft taxonomische Änderungen und verschiedene Artkonzepte, die in Deutschland in Benutzung sind, zentral und mit spezialisierter Software (EDIT Platform) gepflegt und verwaltet werden können.
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